Mit etwas Lächeln und freundlich formulierten Fragen ist aber jeder Kiwi mehr als einfach nur hilfsbereit. Eine ältere Dame eilt mir ca. 2km hinterher, weil sie mir die falsche Richtung gegeben hat. Ein älterer Herr (John, ca. 80 Jahre) bringt mich in seinem Auto wieder auf den rechten Weg und veranstaltet nebenbei noch eigeninitiativ eine kleine Sightseeing-Tour. Wieder ein anderer nimmt mich einfach zu Fuß ein Stück mit und erzählt mir sehnsüchtig von seinem Heimatland Tahiti.
Insgesamt fällt mir auf, dass ich oft angesprochen werde und leicht mit fremden Menschen ins Gespräch komme. Das kenne ich so nicht aus Deutschland.
Anders ist natuerlich auchdie Vegetation und die Tierwelt. Überall (!) wachsen Palmen und Farne. Die Vögel klingen voellig anders und hin und wieder sitzt einfach mitten in den Blumen ein roter Papagei/Großsittich. Die Bäume gehen meist wie gigantische Büsche vom Stamm her weit auseinander und sind oftmals einfach nur gewaltig gross.
Die Haeuser sind fast ausnahmslos aus Holz gebaut und haben selten mehr als ein Stockwerk - das wirkt alles sehr urig.
Der lange Weg führt mich über zwei erloschene Vulkane, einen wunderschienen und gross angelegten WIntergarten (kostenlos zugaenglich) und etliche Parks mit ordentlich gepflegten Gruenanlagen. Und... ich sehe die ersten Schafe! Die trotten gemütlich um mich herum und wandeln genussvoll Gras in Düngemittel um, welches fortan meinen Weg begleitet.
Das Wetter ist etwas wechselhaft und beschert mir immer wieder einen angenehmen, feinen Sprühregen, der mich wieder etwas von der Anstrengung abkühlt. Gegen Ende der doch fordernden Tour wird das Wetter dann doch etwas ungemuetlich und meine Motivation sinkt deutlich - zumal der Weg immer öfter nicht mehr hinreichend beschildert ist und ich immer häufiger Streckenpassagen doppelt laufe.
Als ich es geschafft habe und die Tasmanische See gesehen habe, laufe ich froh zum Bahnhof und finde so den Weg zurück ins Stadtzentrum. Die letzten Meter will ich wegen meiner Müdigkeit mit dem sehr guenstigen Stadtbus (maximal 1,90 NZD) zurücklegen, aber das erweist sich als Fehlentscheidung. Der Busfahrer, ein übel gelaunter Maori, lässt uns alle ohne Erklärung fuer 20 Minuten an einer Haltestelle warten und fährt nach langem Protestieren bis zur nächsten Haltestelle, wo er uns dann mit dem Kommentar "Out of service!" absetzt.
Also schleppe ich mich die letzten Meter nach Hause und falle fast augenblicklich in den Schlaf. Zum Glück (?) wache ich wieder spät nachts auf und kann so noch meinen Wecker für die nächste große Tour stellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen