Donnerstag, 18. Juni 2015

Anstrengung, Glück und Pech: Ramblas und Strand

Nach einer furchtbaren Nacht (unser Baby hat uns kaum schlafen lassen) entscheiden wir uns heute zu einem Entspannungsprogramm. Wir begeben uns wieder zur Rambla und erstehen bei einem Künstler ein schönes Gemälde. Andere Künstler versuchen ihr Glück mit Karikaturen oder Porträtmalereien.
Die Ruhe nach dem Sturm...
Leben an der Rambla: die Bewohner scheinen es gelassen zu nehmen
Nicht jeder Zeichner ist gut in seinem Job... ;-)
Wir bummeln weiter und bestaunen dabei auch die vielen "lebenden Statuen", die teilweise aufwändig verkleidet die Touristen animieren. Ein Alien meint es etwas zu gut mit mir und verdreht mir fast den Nacken.
Dieses Alien hat mir fast den Hals gebrochen.
Wir spazieren weiter zum Hafen und machen auf einem großen Rasen Pause. Hier ist es ruhig und von leichter Hanglage aus blicken wir auf Barcelona herab, bis zwei Japanerinnen Lea entdecken und begeistert mit ihr spielen.
Frühzeitig internationale Kontakte knüpfen
Wir spazieren weiter und gelangen an einen Hafenabschnitt mit verschiedenen Kleinkunstbüdchen. Wir unterstützen die lokalen Künstler und kaufen ein paar nette Accessoires an den vielseitigen Ständen.
Paella darf in keinem Spanien-Urlaub fehlen
Der Hunger ruft und wir gehen zur nahe gelegenen Fressmeile, wo wir uns an großen Paella-Portionen gütlich tun. Die Bedienung ist nett, das Wetter ist schön und wir können beim Essen den nie enden wollenden Strom an Touristen vorbei ziehen sehen. Leider wird das frivole Mahl durch Lea unterbrochen, da Madame immer ungemütlicher wird und uns letztendlich durch lautes Gebrüll zwingt, das Essen abzubrechen.
Eine Stillmahlzeit und eine gewechselte Windel später ist alles wieder in Ordnung und wir lauschen der Straßen-Band "Made in Barcelona", die mit kubanischer Musik gute Laune verbreitet. 
Die Gruppe "Made in Barcelona" sorgt für Stimmung
Diesmal erleben wir den Strand nicht ganz so leer...
Wir folgen der Touristenmeile bis zum Strand, der heute aber prall gefüllt ist; kaum ein freier Platz, lange Schlangen an den Toiletten und Bars. Nach einer längeren Wanderung ergattern wir trotzdem einen der seltenen Schattenplätze und lassen Lea munter im Sand spielen.
Nach einer Weile bemerke ich, dass hinter uns Drogen-Dealer zu Gange sind, die umherwandern und Speed verkaufen. Ich gebe der Strandpolizei Bescheid, doch da diese nur wenige Brocken Englisch versteht, dauert es sehr lange, die Sachlage zu erklären. Als sie sich dann mit dem Buggy auf dem Weg zu den Dealern macht, sind die schon längst verschwunden. 

Bei dem schönen Wetter und der Aufregung haben wir ganz die Zeit vergessen und so brechend wir flugs auf, da unsere kleine Prinzessin dringend ins Bett muss, jetzt völlig übermüdet ist und pausenlos schreit. Nach einem langen Fußmarsch auf der Suche nach der nächsten Metro-Station betreten wir endlich die Haltestelle "Drassanes". Es ist laut, heiß, stickig und vollkommen überfüllt.
El Metro
Ich habe in einem Arm das Baby und halte mich mit dem anderen an einer Stange fest, um so sicheren Halt zu finden. Kurz vor einer Haltestelle spüre ich ein leichtes Zupfen am Bein und greife instinktiv dorthin wo mein Portmonnaie ist. Oder besser sein sollte - ein Taschendieb hat es an sich gerissen und nutzt den Strom aus der Metro berstender Touristen, um unterzutauchen. Ich renne mit Baby im Arm einem Verdächtigen hinterher und stelle ihn, doch er hat nur einen leeren Rucksack dabei - vermutlich hat er das Portmonnaie beim Verlassen einem Komplizen gegeben.
 Angespannt wird die Fahrt fortgesetzt

Ein paar hektische Minuten und Telefonate später sind die EC- und Kreditkarte gesperrt. Da es nur das Urlaubsportmonnaie war, ist außer den zwei Karten und 11 EUR nichts weiter geklaut worden.
Etwas benommen bestreiten wir den Rest des Heimwegs, während das Baby weiterhin wie am Spieß schreit. Wir besorgen uns etwas Mexikanisches Essen zum Mitnehmen und gehen heute früh zu Bett. Was für ein Tag!

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