Mittwoch, 17. Juni 2015

Staunen im Casa Batlló und Genießen in der Boqueria

An diesem Mittwochmorgen hat Lea uns lange schlafen lassen und so fahren wir ganz entspannt mit der Metro zur Station "Diagonal". Hier laufen wir die "Rambla de Catalunya" entlang. Wir wollen uns das in der nähe gelegene "Casa Battló" zumindest von außen anschauen und machen einen kleinen Umweg.
Dabei stellen wir überrascht fest, dass jetzt die Warteschlange extrem kurz ist und so greifen wir die Gelegenheit beim Schopf.
Das Casa Battló. 
Für 21,50 EUR gibt es zu den Eintrittskarten auch noch einen Audio Guide sowie ein Smartphone mit einer Augmented Reality App. Die Räume diesen berühmten Bauwerks von Gaudi enthalten so gut wie keine Möbel. Schaut man aber auf das Smartphone, so bekommt man einen Eindruck, wie der Raum an genau dieser Stelle einmal eingerichtet war. Das Casa Battló ist zwar sehr gut besucht, aber noch hat jeder genug Platz zum Staunen.
Mit Augmented Reality erwachen die meist leeren Räume zum Leben.
Die organischen Holzformen erinnern uns an die Drakensberg Lodge in Südafrika.
Die Räume sind unfassbar spannend und funktional entworfen worden. Überall gibt es Farb- und Formspiele, die sichtbar aus einem großen Konzept entsprungen sind. So sind zum Beispiel die Fließen im unten Teil des Innenhofs heller als im oberen, damit der Eindruck einer gleichbleibenden Beleuchtung entsteht. Auch die Fenstergröße passt sich der Nähe zum Licht an.
Selbst die Schornsteine sind ansprechend umgesetzt.
Die gut aufgemachte und interessant erzählte Tour wird für uns etwas anstrengend, da unser liebes Baby sich unwohl fühlt und ein lautes Geschrei anstößt. Abwechselnd betrachten wir dann den Rest der Tour, die auf dem fulminant gestalteten Dach mit bunten Schornsteinen und dem an einen Drachen erinnernden Dachgiebel endet.
Innenhof im Casa Battló
Wieder draußen steigt die Laune wieder. :-)
Wir verlassen das Casa Battló und laufen weiter zur "richtigen" Rambla über den Placa de Catalunya. Die "Las Ramblas" ist eine sehr breite Allee mit Fußgängerbereich in der Mitte. Hier dominieren feste Stände mit allen möglichen Souvenirs (hauptsächlich FC Barcelona-Trickots). Der Straßenrand ist gesäumt mit Bistros und Touristenfallen. 
Touristenmeile "Las Ramblas"
Die Markthalle "La Boqueria"
Wir besuchen die große Einkaufshalle "La Boqueria", die prall gefüllt ist mit Marktständen. Hier werden lauthals Obst, Süßigkeiten sowie viel Fleisch und Fisch feilgeboten. Wir können nicht widerstehen und decken uns großzügig mit frischem, günstigen Obst (Kirschen, Feigen, Kokosnüsse), Süßigkeiten sowie "Jambon Iberico" (eine Tüte mit klein geschnittenem Schinken) ein.
Wer kann da widerstehen?
Hier gibt es sogar kürbisgroße Tomaten.
Es gibt zwar kein Brot, aber dafür ... andere Angebote.
Auf der Suche nach etwas Herzhaftem finden wir zwar einen Stand, der Schafsköpfe, Hirn und Bullenhoden verkauft, aber leider kein Brot.
Wir verlassen die etwas überfüllte Markthalle und streifen hungrig durch die Straßen auf der Suche nach einem Sitzplatz. Auch eine längerer Spaziergang durch die Seitengassen führt nicht zum Erfolg: es gibt weit und breit keine Bänke!
Schöne, ruhige Seitengassen - aber ohne Sitzplätze
Magischer Innenhof
Endlich finden wir in einem versteckten Innenhof ein paar Holzplanken und machen Rast. Dieser Hof ist umgeben von alten Steinbauten, die sich um einen Brunnen mit riesigen Bäumen mit gelben Blüten reihen und eine ganz eigene, magische Stimmung aufkommen lassen.
Die Stimmung wechselt, als eine Schar Kindergartenkinder ihren "Abschluss" feiert. Wir brechen wieder auf, laufen an der Kathedrale von Barcelona vorbei, treffen auf den "Palau de la Música Catalana" (ein weiteres Gebäude von Gaudi) und bummeln durch eine Gasse mit Künstlergeschäften. Alle Geschäfte hier sind sehr schmal, aber dafür sehr tief. 
Die "La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia"
Der "Palau de la Música Catalana"
Der "Arc de Triomf"
Am Triumphbogen beenden wir für heute unsere Tour und fahren mit der Metro zurück ins Hotel, weil unser Baby schon längst im Bett hätte sein müssen. Wir kompensieren das abrupte Ende mit einem köstlichen Pastateller nebst verarbeiteten Schinkenresten. ;-)

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