Freitag, 21. März 2014

Kultur-Tour durch die Midlands

Für heute ist geplant, dass wir in die Drakensberge fahren und dementsprechend früh klingelt der Wecker. Der Blick aus dem Fenster trifft auf dicke Nebelschwaden und triefendes Gras. Beim gemütlichen Frühstück mit den Besitzern wird uns erzählt, dass es die ganze Nacht lang geregnet hat.
Dieser Gast sucht vor unserer Hütte Schutz vor dem Regen.
Da bei diesem Wetter das Wandern in den Bergen nicht nur keinen Spaß machen dürfte sondern auch gefährlich ist, weichen wir notgedrungen auf ein Alternativprogramm aus: wir schreiben das Reisetagebuch und lassen uns vom Besitzer stolz die mit liebevoller Handarbeit erstellten Kunstwerke aus Holz zeigen. Wenn wir nicht morgen mit dem Flugzeug zurück fliegen müssten, hätten wir sicherlich einiges von den sehr originell gestalteten Dingen in der „Antbear Drakensberg Lodge“ für unsere Wohnung gekauft.

Die Antbear Drakensberg Lodge: Ein schier unendlicher Pool an kreativen Holzideen.

Unsere Lodge mit Rieddach: vom Besitzer selbst gebaut.
Einfach, aber gemütlich.
Kreatives Dekor wohin man auch blickt.
Selbst ein Treppenhaus kann mit Kreativität zu einem Kunstwerk werden.
Immerhin gibt es in der Umgebung („Midlands Miandar“) auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Form von speziellen Geschäften und Galerien, sodass wir rasch eine Route planen und aus dem Tag noch das Beste herausholen.
Die Landschaft ist eher flach und erinnert an die Nordinsel von Neuseeland.
So besuchen wir den Kunsthändler „The ugly duckling“ wo wir u.a. ein paar große Holzvasen mitnehmen. Vieles im Geschäft sieht zwar afrikanisch aus, wurde aber in China gefertigt. Im Café Bloom – eine Art Hipster Café – genießen wir als Mittagssnack in Form von frischer Tomatensuppe und Sandwiches und suchen danach den Kunsthändler „Zulu Lulu“.
Auch hier laufen die Kühe direkt auf der Straße entlang.
Keine Seltenheit: Kinder und Jugendliche, die Lasten weite Strecken tragen müssen.
Gefunden haben wir diesen schließlich auf einem furchtbar überfüllten Touristenplatz, wo es von Fastfood-Amerikanern und Ramsch nur so wimmelt. Außerdem ist heute Feiertag, sodass auch die Einheimischen mit ihren Kindern den Platz stürmen und sich ein wenig Volksfestcharakter entwickelt. Immerhin ist das Wetter aber inzwischen aufgeklart und wir ärgern uns ein wenig, dass wir nicht doch zu den Drakensbergen gefahren sind.
Uns wird das zu viel und so suchen wir den angeblich sehenswürdigen Staudamm auf. Der ist aber nicht zugänglich und sieht von außen nicht besonders spektakulär aus.
Der Staudamm ist nicht zugänglich und eher unspektakulär.
Wir weichen auf das „Midlands Nature Reserve“ aus, wo wir brav Eintritt zahlen. Hier gibt es jedoch weder Spazierwege noch besonders viel Natur zu sehen. Es gibt einen großen See, an dem die Reichen mit ihren Yachten spazieren fahren und die anderen sich zum Angeln treffen. Etwas verärgert, dass es hier gar nichts zu sehen oder zu erleben gibt, das auch nur irgendwie mit Natur zu tun hat, verlassen wir das Areal wieder und fahren zurück zu unserer Lodge.
Dort gibt es wieder ein wunderbar leckeres Abendessen. Heute Abend gesellt sich noch eine kleine Reisegruppe Briten zu uns, die ziemlich seltsame Weltansichten haben und ihren Weißwein mit Eiswürfeln darin trinken.
Einsame Straßen und weite Felder wohin das Auge blickt.
Da morgen die Heimfahrt ansteht, packen wir unsere Sachen und übergeben unsere Schmutzwäsche an die etwas devoten Hotelangestellten. Mit etwas Wehmut (da wir morgen wieder zurück fliegen müssen) gehen wir zu Bett und planen, morgen zumindest einen kurzen Blick auf die Drakensberge zu werfen.

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