Wir stehen zügig auf, da wir heute noch viel vorhaben: heute geht es zur Sagrada Familia! Da noch etwas Zeit übrig ist und ich mir außerdem etwas die schlechte Laune vertreiben möchte, gehe ich alleine quer durch die Stadt.
Die Badal Allee ist eine der wenigen Straßen mit Grünstreifen. |
Barcelona hat kaum Grünflächen - alles ist dicht an dicht gebaut. Ich folge der einzig grünen Allee (Badal Allee) und durchquere mehrere Wohnviertel. Sehr selten finde ich kleine Parks, die in etwa Spielplatzgröße haben. An einer Gesamtschule findet der Sportunterricht auf dem Kopfsteinpflaster des Innenhofes statt.
Streetart wie diese ist eher selten. |
Wieder im Hotel finde ich Lea gut gelaunt vor und wir brechen auf zur Sagrada Familia - dem Wahrzeichen von Barcelona. Zum Glück haben wir online Plätze gebucht, sonst wären wir nicht mehr hinein gekommen - so lang sind draußen die Warteschlangen vor dem gewaltigen Bauwerk.
Der Eingang ist mit einer wilden Fülle von Figuren und Geschichten verziert. Staunend treten wir durch eine metallene Efeutür den Innenraum fühlen uns fast erschlagen von der Welle an Sinneseindrücken.
Der gesamte Außenbereich ist mit Figuren und Geschichten verziert. |
Die Decke erinnert stark an das Dach eines Urwaldes. |
Der Katalanische Modernismus mit der damals ersten Verwendung der Hyperbole als Deckenkonstrukt erzeugt ein atemberaubendes Gesamtbild und überall gibt es abertausende von Details zu entdecken.
Die großen bunten Fenster richten sich nach der Maxime "Zu viel und zu wenig Licht macht blind.".
Aufwendige Mosaiken sorgen für ein ausgefeiltes Farbenspiel. |
Akustisch hallt Orgelmusik vom Band durch die Gänge, während immer wieder ohrenbetäubender Baulärm alles überschallt. Zum Glück ist es insgesamt zwar gefüllt, aber nicht überfüllt. Es bleibt immer genug Ruhe, um das Bauwerk wirklich zu bestaunen.
Mit der Metro fahren wir weiter zum Placa d'Espania. Nach vielen Treppenstufen entlang der elegant und prunkvoll dargebotenen Springbrunnen gehen wir hinauf bis zur Spitze des Mont Juic. Es ist heiß und so freuen wir uns an unserem letzten Urlaubstag sehr über die durch die Fontänen leicht abgekühlte Luft, während wir etwas wehmütig unseren letzten Blick auf Barcelona werfen.
Fazit
Der Straßenverkehr ist durch die Rollerfahrer nichts für schwache Nerven - insgesamt sehe ich zusätzlich auch keinen Bedarf, ein Auto zu mieten: mit Bus und U-Bahn sind alle wichtigen Orte sehr gut erreichbar.
Wer ein Kleinkind dabei hat, sollte unbedingt einen Tragegurt (Manduka) verwenden, da Barcelona weder für Rollstuhlfahrer noch Kinderwagen sonderlich gut geeignet ist. Auch Bänke oder Parks sind eher Mangelware, sodass spontane Pausen eigentlich nur in Hafennähe oder in einem der Bistros/Cafés möglich sind.
Gerne hätten wir auch das Nachtleben erkundet, aber das ist mit einem Baby als Tourist nicht möglich - wir werden aber definitiv wieder kommen!