Donnerstag, 18. September 2014

Verlorene Kultur in Kerkyra und majestätisches Angelokastro

Wir wagen einen zweiten Versuch zur Entdeckung der Ausgrabungsstätten und machen uns mit dem Auto auf den Weg zu Korfu-Stadt. Wieder ist nichts ausgeschildert und die engen Gassen machen ein Parken fast unmöglich.
In der Mittagshitze laufen wir entlang der wenig bis gar nicht vorhandenen Bürgersteige durch Nebenstraßen. Nur mit Hilfe unsere Karte finden wir endlich den Tempel der Artemis - oder eben das, was davon übrig ist. Wir sind schockiert, dass das große Tempelgelände komplett brach liegt und dazu auch noch abgesperrt ist. Ein Schild am Eingang erzählt von vielen großzügigen Spenden von Europas Kulturkasse - wo ist das Geld hingegangen?
Der Tempel der Artemis - Eine weitere kulturelle Enttäuschung
Entmutigt drehen wir wieder um, vorbei an zwei weiteren Ausgrabungsstätten, bei denen es aber immerhin beschäftigt aussehende Archäologen gibt, die im (ebenfalls abgesperrten Bereich) unter einem Sonnenschutz sitzen.
Archäologen in der Mittagshitze
Eine ehemalige Kirche
Überbleibsel Römischer Bäder
Um uns etwas abzukühlen und wenigstens etwas spazieren zu gehen, laufen wir beim Rückweg zum Parkplatz noch in den "Mon Repos Palace". Dabei handelt es sich um einen etwas verfallenen Schlosspark. Früher muss es hier wirklich schön gewesen sein, aber aktuell ist der Park schlichtweg ungepflegt und verlassen. Ganz alleine sind wir aber nicht - mit jeder Minute wird der Moskitoschwarm größer, der uns regelrecht belagert und so flüchten wir schnell wieder.
Mon Repos Palace - nicht gerade romantisch, aber dicht bewachsen.
Mit dem Auto fahren wir vorbei an der hässlichen Touristenstadt "Makrades" nach Krini. In diesem winzigen, aber wirklich hübschen Dörfchen scheint die Zeit noch stehen geblieben zu sein. Alles wirkt sehr sauber und überhaupt nicht touristisch. Die Straßen hier wurden nie für Autos konzipiert und sind dementsprechend schmal.
In Krini gibt es schöne und saubere Straßen & Plätze
Auch die "neuen" Straßen sind gerade breit genug für ein kleines Auto.
Der Blick schweift über stille Olivenbäume zum Meer.

Nach einem kurzen Halt in einem urigen Restaurant mit Sonnenterrasse folgen wir den Serpentinenstraßen weiter zum Angelokastro - einer wuchtigen Byzantinischen Burg. Diese Befestigungsanlage geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück und war ein in der Geschichte Korfus mehrfach ein strategisch wichtiger Punkt.
Schon von weitem streckt sich das Angelokastro dem Besucher massiv entgegen.
Für nur 2 EUR Eintritt können wir die massiven Steinstufen erklimmen und den Burghof, eine Höhlenkapelle und den Burgfried besichtigen. Da die Burg hoch oben und direkt an der Ostküste von Korfu liegt, ist der Ausblick in alle Richtungen fantastisch.
Abstieg zur Höhlenkapelle


Sechs von solchen kleinen Gräbern säumen eine winzige Kapelle. Die Bedeutung der Gräber ist bislang nicht erforscht.

Nach langem Staunen und genießen der Aussicht begeben wir uns zum Abstieg. Ich möchte eine der tiefdunklen Oliven direkt vom Baum probieren - und beiße damit in das Sauerste/Bitterste, was ich je im Leben geschmeckt habe. Pfui! Es scheint, dass ich noch viel über Oliven lernen muss... ;-)
Während der Rückfahrt entscheiden wir uns spontan für einen Strandbesuch und verweilen bis zum Sonnenuntergang am Meer.
Griechisches Marketing ;-)
Dieser schöne Strand gehört uns allein!

Spät abends besuchen wir das "Nachtleben" von Gouvia, dem kleinen Ort unseres Hotels, wo heute leider Fußballstimmung ist. Wir finden ein Lokal, dass nicht lautstark Fußball überträgt und lassen diesen schönen Tag mit frischem Brot und guter Pasta Arrabiata ausklingen. Da stört uns auch nicht, dass das Restaurant Diskomusik spielt und überall Räucherstäbchen ein sehr eigenes Aroma verströmen. :-)

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