Endlich im Flugzeug stellen wir fest, dass die Maschine etwas älter ist und die Plätze sehr eng bemessen sind. Ich kann mit meinen 1,93m meine Knie gerade so hinter den Sitz des Vordermanns quetschen. Im Laufe des Abends dreht dieser seine Lehne so weit nach hinten, dass mir die Knie blau anlaufen. Ich bitte den Engländer freundlich, den Sitz wieder zu korrigieren, aber davon will er nichts wissen. Als ich meine Knie verzweifelt umpositioniere, schlägt der Typ doch tatsächlich wie ein Irrer mit Fäusten und Ellbogen auf seinen Sitz ein. Da können die kommenden 9,5 Stunden ja heiter werden!
Mit der Stewardess machen wir aus, dass ich mich auf einen anderen Platz setzen darf. Wegen des geringen Platzes und einer Reihe von heulenden Babys finden wir jedoch nur wenig Schlaf.
Am nächsten Morgen fliegen wir bereits an der Westküste Afrikas entlang. Überall Steppe wohin wir blicken. Ganz selten gibt es eine Straße oder ein Gebäude zu sehen. Dann nähern wir uns endlich (!) Kapstadt und plötzlich ist alles anders: die Metropole erstreckt sich kreisrund und ist derart dicht besiedelt, dass so gut wie kein Grün zu erkennen ist.
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Kapstadt ist dicht besiedelt |
Nach schier endlosem Warten an Grenzkontrolle gehen wir zur Autovermietung Hertz. Raus aus dem Flughafengebäude schlagen uns 24°C entgegen und die Sonne strahlt bei fast wolkenlosem Himmel. Ich bekomme ein kostenfreies Upgrade auf einen größeren Wagen versprochen und staune nicht schlecht, als wir unseren winzigen Chevrolet Spark Lite erhalten - in Giftgrün.
Vorsichtig taste ich mich an den Linksverkehr heran und wundere mich über die ungewohnte Verkehrsführung. Wenn man z.B. rechts abbiegen will, so gibt es neben der "Hauptampel" noch eine zweite Ampel, die so lange schlichtweg aus ist, bis man fahren darf. In die Straße eingebogen, passiert man sofort eine rote Ampel - die ist jedoch nur für die Fahrer, die geradeaus über die Straße fahren wollen. Alles etwas verwirrend...
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Direkt am Straßenrand stehen dicht an dicht einfache Wellblechhütten. |
Neben der Straße fallen uns die krassen Unterschiede bei den Häusern auf: vornehme Villen stehen direkt neben schlichten Häusern oder gar Barracken aus Wellblech und Müll. Insgesamt scheint jeder Quadratmeter dicht zugebaut und besiedelt zu sein.
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Das B&B "Capetown 4U" in Milnerton. |
Dank Navi erreichen wir unser Feriendomizil im Stadtteil Milnerton. Die Gastgeber kommen aus den Niederlanden und sind unglaublich freundlich. Die Einrichtung und Athmosphäre erinnert mich sofort an die gemütlichen Hostels in Neuseeland. Von der Dachterrasse haben wir einen tollen Blick auf den Tafelberg und sogar das Meer können wir sehen.
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Von der Dachterrasse aus haben wir einen tollen Blick auf den Tafelberg. |
Wir nutzen den angebrochenen Tag und fahren an die Waterfront - eine Art Shopping-Meile in Hafennähe. Hier findet gerade ein kleines Fest statt; es gibt viel Live-Musik und eine Bauchtanzveranstaltung. Im Schatten der Kaimauer und etwas abseits des Trubels genießen zwei Seehunde ihre Ruhe.
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Dieses gewaltige Einkaufszentrum dürfte in der Hauptsaison ziemlich voll sein. |
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Der Baustil ist immer wieder mit niederländischen Elementen durchwirkt. |
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