Sonntag, 16. März 2014

Safari-Tour im Addo National Park

Morgens gibt es ein ganz ordentliches Frühstück auf der Dachterrasse des B&B mit Blick auf den Knysna River. Wir fahren noch einmal kurz in die Innenstadt und machen ein paar Besorgungen in der luxuriösen Mall, die eindeutig auf gut betuchte Touristen und Anwohner abzielt.
Anschließend fahren wir weiter in Richtung Nordosten. Die Straße ist gut gebaut und verläuft fast komplett geradeaus.
Blick auf den Knysna River am Morgen
Abwechslungsreiche Straßen sehen anders aus.
Um 15:00 Uhr kommen wir beim Addo National Park an und erfahren, dass wir bis 18:30 Uhr Zeit haben, den Park zu erkunden. Der Park ist zwar komplett eingezäunt, aber mit insgesamt 1.640 km² Fläche so riesig, dass wir den Zaun sehr schnell wieder vergessen.
Der Park kann nur per Auto erkundet werden. Die "Straße" besteht zum Großteil aus roter Erde und wird von beiden Seiten von dichter Böschung umgeben.
Von Tieren ist jedoch erst einmal nichts zu sehen. Einzige Lebenszeichen: Elefantendung. In Mengen. Dazu passend auch die großen "Dung Beetles" ("Mistkäfer"), die die Straße kreuzen und laut Schildern auch Vorfahrt haben.
Dann steht plötzlich am Wegesrand ein Warzenschwein. Mit Frischlingen! Wir sind total begeistert und wollen gerade eine Reihe von Fotos schießen, als uns viele Jeeps entgegen kommen, die mit überhöhter Geschwindigkeit an uns vorbei rasen und so die Tiere verscheuchen - blöde Touristen!
Nachdem wir weiter der Straße folgen, treffen wir noch auf viele weitere Warzenschweine mit Jungtieren. Bald tauchen auch Antilopen und Strauße auf, die sich gemächlich durch die Nachmittagshitze bewegen.
Ein Opfer der Jeep-Affen: Eine Boomslang
Warzenschweinpatroullie

Neben der "Hauptstraße" gibt es auch viele Abzweigungen, die zu sog. "Loops" führen - nette Umwege, die tief in den Park hinein und teilweise völlig andere Landschaftsbilder führen. Nachdem wir von weitem ein paar Zebras erspäht haben, erleben wir nach einem Kontakt mit einem Strauß unsere erste Begegnung mit Elefanten. Eine Herde von ca. 15 Tieren kreuzt direkt vor uns den Weg. Dabei schnaufen die im Schnitt 2,5m großen und fast 3 Tonnen schweren Tiere und geben ein tiefes Grollen ab, während sie Gras und halbe Büsche ganz nebenbei abreißen und verzehren.
Dieser Strauß mustert uns ganz genau.
Diese Elefantenkuh verspeist ganze Büsche auf einmal am Wegesrand.
...und in der Ferne ist das Meer...
Nach drei Stunden Fahrt durch den Park erreichen wir die Rezeption. Hier erfahren wir, dass noch zwei Plätze für eine Nachtsafari durch den Park frei sind. Wir sind zwar erschöpft, wollen uns diese Gelegenheit aber nicht entgehen lassen.
Die kleinen Cottages sind zwar simpel gebaut, dafür aber unglaublich gemütlich.
Unter dem Rieddach schläft es sich am schönsten. ;-)
Im Eilverfahren beziehen wir unser hübsches Cottage aus Bambus, Stroh, Riet und Holz. Dann geht es los; um 19:00 Uhr beginnt bereits der Einbruch der Dunkelheit und wir sitzen in einem großen LKW. Neben dem Fahrer befindet sich noch ein Guide mit an Board, der den Suchscheinwerfer bedient und uns allerhand über das Nachtleben im Park erzählt.
Die fast vollkommende Dunkelheit sorgt für eine spannende Stimmung, die wir uns auch nicht von den mitteilungsbedürftigen RTL-Zuschauern vor und den aufgedrehten Girlies hinter uns vermiesen lassen.
Elefanten sind im Dunkeln fast blind.
Der majestätische Karakal ist ein Verwandter der Luchse.
Der Suchscheinwerfer erhascht bald schon den ersten Elefanten, der jedoch (wie alle Elefanten) im Dunkeln fast blind ist. bald darauf sehen wir einen Schakal, einen Karakal und einige Buschhasen, die sich bei Vollmondbelichtung und vielen Staubpartikeln in der Luft nicht so recht ablichten lassen.
Wir hoffen auf eine Sichtung der Löwen, die vor einiger Zeit in der Nähe des Camps gesichtet worden sind und trotzen so erwartungsvoll der Kälte und dem Wind. Anstatt der Löwen sehen wir aber immerhin eine gefleckte Hyäne, einen Kudu, 3 Aras und einen sehr scheuen Büffel im Gebüsch.
Nach über zwei Stunden Fahrt erfolgt die Rückkehr; durch die Kälte sind mittlerweile alle schweigsam geworden und verfolgen nur noch mit Muße den Kegel des Suchscheinwerfers.
Die gefleckte Hyäne ist nicht scheu, aber flink.
Wieder in der Hütte machen wir uns gierig über eine Portion Nudeln her, betrachten die vielen Fotos von heute und genießen eine Flasche Wein in unserer urigen Behausung. Mit dem Rieddach (inkl. einiger Spinnen) über dem Kopf, angenehmem Holzgeruch in der Nase und dem zaghaften Rufen einer Kröte im Ohr schlafen wir wohlig ein. Wie schön, dass wir morgen noch einmal den halben Tag Zeit haben, um den Park zu erkunden!

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