Dienstag, 18. März 2014

Auf zur Coffee Bay!

Morgens machen wir die Besitzer der Dreamcatcher Lodge auf die Würmer im Bad aufmerksam, worauf sie uns nur ungläubig anschauen. Sie entschuldigen sich zwar, wollen aber trotzdem nicht mit dem Preis herunter gehen.
Wir fahren an den Strandbereich von East London und gönnen uns erst einmal ein fantastisches Frühstück mit Waffeln, Pilzen und Speck.
Ein zünftiges Frühstück mit Meerblick.
Derart gestärkt geht es los in Richtung Coffee Bay. Vor uns liegen mehr als 5 Stunden Fahrt. Der als "Geheimtipp" betitelte Ort liegt abseits von der üblichen Touristenstrecke ("Garden Route") an der Südostküste von Südafrika.
Die schlichte Teerstraße dorthin wird scheinbar von der Regierung nicht gepflegt und weist immer mehr gefährliche Schlaglöcher auf. Immer häufiger laufen Menschen direkt auf der Straße; oft zusammen mit Kühen, Schafen oder Ziegen.
KFC hat hier scheinbar eine andere Zielgruppe als bei uns.

Kühe, Schafe, Pferde, Ziegen: Die Welt der Tiere läuft meist herrenlos auf den Straßen.
Die "Wildcoast", wie die Gegend hier genannt wird, scheint insgesamt viel von ihrem Ursprung beibehalten zu haben: der Weg wird von vereinzelten Zulu-Häusern gesäumt und die Frauen tragen in bunten Gewändern schwere Lasten auf dem Kopf. Am Straßenrand laufen ganze Schulklassen die weiten Strecken (über 7km) komplett zu Fuß; nur wenige haben ein Fahrrad und wir sind weit und breit das einzige Auto. Die Kinder reagieren sehr unterschiedlich: während die älteren Jungs uns eher kritisch betrachten und die Mädchen schüchtern lächeln, winken die kleineren uns zu oder schreien begeistert "sweet!". Menschen, die uns nicht kommen sehen und in die gleiche Richtung wie wir gehen, heben den Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger hoch - was das wohl bedeuten mag?
Schaufenster aus Glas kann man hier lange suchen.
Abseits der Touristenstrecken sind die Städte deutlich rudimentärer gehalten.
Die Straße wandelt sich zu einem Lehmweg, auf dem die Anzahl der Schlaglöcher immer weiter zunimmt, bis ich mit unserem kleinen Mietwagen mit ca. 30km/h den reinsten Schlagloch-Parkour begehe. Umgeben von kleinen, sehr einfachen Häusern und nicht einem einzigen Wegweiser werden wir uns immer unsicherer, ob dies - scheinbar abseits von jeglicher moderner Zivilisation - denn der richtige Weg zu unserem Hotel ist.
Die Dörfer sind weit verstreut. Auch hier gibt es keine dedizierten Weideflächen.
Die meisten Häuser sind zwar winzig, aber sehr farbenprächtig bemalt.
Doch tatsächlich! Endlich taucht das Hotel "Ocean View" hinter einer Flussbiegung auf. Das Zimmer hat einen tollen Blick auf den wirklich schönen Strand und wirkt sehr ordentlich. Da es noch hell ist, gehen wir an den Strand und schauen uns von einer natürlichen Düne aus den Sonnenuntergang an und erblicken von weitem einige Wildpferde, die sich im Sand ausruhen.
Endlich im Hotel: ein Blick aus dem Fenster ist verheißungsvoll. :-)
Wildpferde am Strand
Nicht ganz so romantisch nehmen es scheinbar die Einheimischen, die mit einem alten Pickup an den Strand heizen und wie wild Sand aufladen; ich bin sicher, dass sie diesen für den Hausbau verwenden werden.
Wieder im Hotel gibt es ein leckeres Buffet, welches vom Personal streng aber professionell betreut wird. In der Cocktailbar überfordern wir die arme Dame mit den fünf auf der Karte befindlichen Cocktails, aber das stört uns nicht. Wir lassen den Abend mit lustig schmeckenden Cocktails ausklingen und beobachten, wie die vielen Eidechsen an den Wänden entlang huschen.

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