Morgens beschließen wir, heute den Weg zum Kap der guten Hoffnung zu wagen. Dazu fahren wir zunächst über Muizenberg und Simon's Town nach Südosten zum Bolder's Beach. Hier gibt es nämlich ein für Afrika eher untypisches Tieraufkommen; bereits beim Parkplatz des berühmten Strandes lungern die ersten Frackträger mit Speckbauch im Sand herum und baden in der Sonne.
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U-Boot vor Simon's Town |
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Hier erinnert uns Simon's Town etwas an die Straßen in Sao Miguel. |
Direkt in der Nähe gibt es den Eingang zum umzäunten Nationalpark, welcher von Rangern betreut wird und sich um den Schutz der Pinguine kümmert. Auf der Suche nach der Pinguinkolonie, die so viele Touristen anzieht stoßen wir auf eine Familie von Dassies (Deutsch: "Klippschliefer") - murmeltierartige Plüschhasenverschnitte, die in den Felshöhlen und diversen Vorsprüngen ihr Zuhause gefunden haben.
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Eine Familie Dassies |
Dann plötzlich wimmelt es nur so von Pinguinen - sie sind überall, watscheln unbeeindruckt zwischen den Touristen umher und scheinen die vielen Foto-Shootings nahezu zu genießen.
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Begegnung der zweiten Art |
Wir laufen barfuß den Strand entlang; es ist gerade Flut und einige der Bereiche sind daher schwer zugänglich. Wir klettern klettern umständlich mit der Kamera in einen etwas abgelegenen Bereich und lassen so die bequemen US-Amerikaner hinter uns. Der Strand ist hier übersäht mit "Pinguinspuren" und wir sehen einige Pinguinfamilien, die sich zwischen Felsen und Meer im Sand räkeln oder verspielt im Wasser schwimmen und tauchen.
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Durch diese hohle Gasse wird er watscheln. |
Da wir noch viel vor haben, lassen wir die Pinguine aber auch bald wieder hinter uns und fahren weiter Richtung Süden. Dabei treffen wir am Straßenrand auf einen ausgewachsenen Pavian, der genüsslich an einer Plastiktüte kaut und uns nicht weiter beachtet.
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Unser erster Pavian am Straßenrand |
Das Kap der guten Hoffnung befindet sich in einem Naturreservat, dass wir staunend mit dem Auto durchqueren. Hier ist alles sehr grün und dicht mit Büschen bewachsen - eine völlig andere Landschaft als die bisher gesehene.
Das Kap selbst ist voll mit Touristen - ganze Busse voller Deutscher und Niederländer werden hierhin gekarrt. Es ist windig, aber trotzdem schönes Wetter und so spazieren wir frohen Mutes zur Spitze, wo sich am Ende eines schmalen Pfades ein kleiner, recht unspektakulärer Leuchtturm befindet. Spätestens hier wird jedem klar, dass das Kap der guten Hoffnung nicht der südlichste Punkt Afrikas ist, da weiter südlich eindeutig noch immer Land zu sehen ist.
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Godzilla is rising (Felsagame) |
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Die südlichste Spitze am Kap der guten Hoffnung |
Wir kehren wieder um und verspeisen beim günstig gelegenen Restaurant eine fantastisch leckere Fischplatte beim Blick auf das offene Meer - herrlich!
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In Südafrika gibt es viele gute Fischgerichte. |
Bei der Rückkehr vom Kap entdecke ich in der Ferne auf einem Hügel einen großen, schwarzen Fleck - ein Strauß! Als wir uns ihm nähern, treffen wir gleich auf drei Tiere, die dicht am Straßenrand Gras fressen und nicht gerade kamerascheu sind.
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Weibchen am Straßenrand |
Dankbar für diese Begegnung setzen wir die Fahrt an der Westküste fort und treffen sogleich auf die nächste Tiergruppe: eine Familie von Pavianen kreuzt die Straße. Während eines der Weibchen ein Junges auf dem Rücken trägt, sitzt das Männchen frech mitten auf der Straße und futtert eine Tüte Popchorn, die jemand dort hingeworfen hat.
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Pavianmutter mit Jungtier |
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Gefundenes Fressen: eine Portion Popchorn |
Derart fasziniert haben wir total die Zeit aus den Augen verloren, obwohl wir noch einen "Sundowner" mitnehmen wollen. "Sundowner" nennen die Touristen die Aktion, sich mit einem Cocktail in der Hand an den Strand zu setzen und dabei den Sonnenuntergang zu beobachten. Da wir die verschlungene Straße an der Westseite (Aussichtspunkt "Chapman's Peak") erst zu Dämmerungsbeginn erreichen, setzen wir unsere Fahrt eilig aber vorsichtig fort und erreichen so Camp's Bay gerade noch rechtzeitig. Wir schließen den unglaublichen Tag mit einem Besuch in einem leicht gehobenen Restaurant in Strandnähe ab. Die Pasta ist zwar sehr gut, aber der Kellner ist scheinbar von den reichen Besuchern verwöhnt, sodass er offen seine Enttäuschung wegen unserer 25 Rand Trinkgeld zeigt.
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Blick vom "Chapman's Peak" |
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Sundowner bei Camp's Bay |
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