Wir beschließen, die gewonnene Zeit zu nutzen und fahren mit dem Bus nach Ribeira Grande. Das ist gar nicht so leicht, da keine der Bushaltestellen beschildert ist und auch im Bus keine Ansagen gemacht werden, was denn der nächste Halt ist. Der große Bus schlängelt sich durch die Landstraße und passiert viele kleine Dörfer, bis er endlich in Ribeira Grande (Stadt an der Nordküste von Sao Miguel) ankommt.
Von dort fahren wir mit dem Taxi (das kein Taxameter besitzt) zur heißen Quelle "Caldeira Velha", die wir vor drei Tagen in der Mitte der Insel gefunden haben.
Inmitten von vielen hohen Farngewächsen umgeben finden wir das künstlich angelegte Becken, das von einer natürlichen heißen Quelle (mit Wasserfall) gespeist wird. Das Wasser ist so trüb, dass wir kaum unter die Oberfläche schauen können und nicht so warm, wie meine bessere Hälfte es gerne hätte. Trotzdem sind wir mutig, ziehen uns in improvisierten Umkleiden um und drehen eine Runde in dem "interessant" riechenden Wasser.
Danach gehen wir zum zweiten Becken. Dieses wird direkt von einer 60°C heißen Quelle gespeist und trifft unser beider Wärmeempfinden. Nachdem wir uns an die vielen Schwebeteilchen und den Schwefelgeruch gewöhnt haben, genießen wir das angenehm heiße Bad.
Es gibt auch ein informatives Blockhaus, das über die Entstehung der Vulkane und die lokale Energiegewinnung aus der Erdwärme berichtet. Allerdings ist das örtliche Personal sehr gelangweilt und unfreundlich, sodass wir bald weiterziehen und mit dem Taxi ins Zentrum von Ribeira Grande fahren, um die Stadt zu besichtigen.
Der "große Fluss" ist eher ein Bach geworden. |
Der "große Fluss" (wie die Stadt übersetzt heißt) ist zumindest heute nicht mehr sonderlich groß. Es gibt im Zentrum immerhin einen nett angelegten Park mit farbenfroher Vegetation.
Wir spazieren ziellos im Ort herum. Die kleinen Straßen variieren nur in der Anzahl der Häuser, die gepflegt werden. Wer etwas auf sich hält, muss hier vermutlich jährlich sein Haus neu streichen, da die hohe Luftfeuchtigkeit sichtbar dem Putz schadet.
Variation macht stark. |
Beim Einsetzen der Dämmerung beobachten wir zwei Surfer, die beim durchaus starken Wellengang (die Warnung der Agentur vom Whale Watching sind also berechtigt) ihr Glück versuchen und genießen anschließend einen interessanten Sonnenuntergang mit "Godrays".
Von der hier wirklich freundlichen und zuvorkommenden Tourist Information erfahren wir, dass es in Ponta Delgada auch spannende Events gibt. Na toll - wieso erzählt uns so etwas nicht die örtliche Tourist Information? Die haben dort immer nur gelangweilt herumgesessen und gewartet, bis wir endlich wieder gehen.
Nach einer Pizza in einem kleinen One-Man-Show-Restaurant (hier wartet man noch 40 Minuten auf seine Pizza) fahren wir in der Dunkelheit mit dem Schnellbus wieder zurück.
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