Sonntag, 10. November 2013

Wasserfall bei Faial de Terra

Heute möchten wir uns den Wasserfall in Faial de Terra anschauen. Wir fahren mit dem Auto durch unzählige kleine Ortschaften und suchen erfolglos die Schnellstraße, welche scheinbar keine Zufahrten für diese winzigen Orte besitzt.
Je näher wir unserem Ziel im Osten der kleinen Insel kommen, um so mehr aufgemotzte Autos kommen uns entgegen. Einem Boliden können wir gerade noch ausweichen; beide Insassen waren durch eine große Karte abgelenkt. Mit dem Schreck in den Knochen erreichen wir das Dorf Faial de Terra, welches heute aber größtenteils wegen einer Motorsport-Rallye gesperrt ist.
Der Wanderweg beginnt bei einer Ansammlung winziger, alter Häuser. Ein Schäferhund bellt uns unaufhörlich aggressiv an; der arme ist den ganzen Tag alleine an einer 1,5m langen Leine. Im Hinterhof sehen wir erstaunt, dass dort Bananen angebaut werden.
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Hier wachsen im Hinterhof Bananen.
Wir folgen dem steilen Teerweg, der zunehmend mit Pflastersteinen versehen ist. Bald blicken wir tief in das Tal hinab und gelangen auf eine Anhöhe mit historischen Häusern der Einheimischen und kleinen Plantagen (hauptsächlich Mandarinen). Hier wohnt schon lange niemand mehr und die Natur hat die Behausungen aus grobem Vulkangestein zurück erobert.
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Aus dem Teerweg wird nun ein schmaler Trampelpfad, der links von einer dichten Böschung und rechts von einem steilen Abhang umfasst wird. Der Abhang ist nicht als solcher erkennbar, da die Baumkronen hoher Pflanzen einen trügerischen Teppich bilden.
Der Pfad geht immer tiefer in einen Wald, der zumindest mich an den Beginn der Regenwälder in Neuseeland erinnert.
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Ein Zaun als Schutz vor dem trügerischen Pflanzenteppich ist eher die Ausnahme.
Dann erreichen wir eine schmale Lichtung, wo der ca. 7m hohe Wasserfall fast leise plätschert. Das sanfte Licht der Abenddämmerung bricht durch die Walddecke und ich erwarte, dass jeden Moment ein paar Elben vorbei spazieren.
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Die Abenddämmerung mahnt zur Rückkehr.

Wir setzen den Wanderpfad fort, der sich entlang des entstandenen Flusses schlängelt. Der Wald, der Weg (und so ziemlich alles was man erblickt) ist vermoost. Der Weg endet bei einer verwaisten Bewässerungsanlage für das Dorf. Wir gehen vorsichtig am noch immer aggressiven Hund vorbei und fahren zurück nach Ponta Delgada, wo wir es uns mit einem Kebab aus der Pizzeria ("Yes, Sir") bei einem Film gemütlich machen.

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