Dies macht sich auch waehrend der Busfahrt bemerkbar; nachdem der Bus unzaehlige Kiwi-Plantagen passiert hat, riecht es zunehmend staerker nach Schwefel. Ich hatte in meinem Leben zum Glueck noch nie mit faulen Eiern zu tun, aber dieser Geruch hier ist wirklich schlichtweg widerlich.
Ich checke in einem Hostel ein, das mir mehrfach empfohlen wurde und treffe dort Fenja wieder, die dort fuer freie Unterkunft Reinigungsarbeiten durchfuehrt. Zusammen laufen wir durch Rotorua und schauen uns die Schwefelquellen und -seen an. Die geothermischen Aktivitaeten sind allgegenwaertig sichtbar und so steigen nicht nur aus eingezaeunten Pools heisse und uebelriechende Daempfe, sondern auch teilweise aus Vorgaerten, bei denen sich die Naturkraefte einfach mit voller Gewalt zeigen und tiefe Loecher in die Kleinstadtharmonie reissen.
Nach ca. 3 Stunden (und etlichen Reizhustenanfaellen wegen des ueblen Geruchs spaeter) sind wir wieder im Hostel, wo ich Volkert und Svatikia wiedertreffe. Es bleibt jedoch nicht viel Zeit zum Unterhalten, da die Belegschaft des Hostels (5 Maedels die fuer freie Unterkunft die Raeume sauber halten) auf dem Weg zu einem Maori-Abend ist. Ich bin frech und frage, ob ich mitkommen kann. Yes - fuer 85 NZD geht die Sache klar und wir werden um 18:00 Uhr von einem Bus mit zwei bunt im Gesicht bemalten Maori abgeholt. Zusaetzlich sind auch noch 2 Englaender mit dabei und so freuen wir uns zu acht auf den Abend.
Im Maori-Dorf angekommen, befinden wir uns mit insgesamt 100 Menschen aus 13 verschiedenen Staaten in einem grossen Zelt, wo wir von einem Moderator schwungvoll auf die Ereignisse vorbereitet werden.
Es wird ein Haeuptling gewaehlt, der unseren "Stamm der 13 Nationen" vertritt. So restrukturiert betreten wir ein kleines Stueck "Urwald" und schauen ein paar fast nackten Maori-Kriegern beim Paddeln in einem grossen Kanu zu.
Nach 1,5 Stunden gehen wir zurueck ins Zelt, um das Hangi zu bestaunen. Dabei handelt es sich um ein Gericht, das traditionell in der Erde mit heissen Steinen erhitzt und dann zugedeckt wird. Das Fleisch (Huhn, Rind und Lamm) ist sehr zart und saftig. Das Gemuese (Kartoffeln, Suesskartoffeln, Stuffing) ist wunderbar aromatisch.
Insgesamt ist die Stimmung sehr locker und vergnuegt. Nach ca. 45 Minuten Dauerschlemmen werden wir nach draussen gefuehrt, um im Dunklen mit Taschenlampen erneut den kleinen Urwald zu besuchen. Dort sollen um diese Zeit etliche Gluehwuermen zu sehen sein. Da Gluehwuermchen aber nicht sichtbar sind, wenn sie angestrahlt werden, sehen wir leider kaum welche - ein aelteres Ehepaar hat zuviel Angst im Dunkeln und muss auf jeden Winkel strahlen... :-(
Trotzdem ist ein kleiner Spaziergang im Dunkeln etwas Nettes. Wir fahren mit dem Bus zurueck ins Hostel und ich lerne dort viele neue Gaeste kennen, waehrend der andere Kern Poker spielt.
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