Sonntag, 7. Oktober 2012

Sightseeing in Thames

Ich beschliesse, den Tag ruhig anzugehen und nehme mir ueberhaupt nichts vor. Irgendwann packt es mich doch und ich erkundige mich im i-Site nach Wanderwegen. Es gibt welche, aber diese sind nur mit dem Auto zu erreichen und/oder erfordern eine Campingausruestung, da ein Hin- und Rueckweg am selben Tag nicht moeglich sein soll. Ich trotte also in die Stadt und schaue mich um. Es gibt einen minimial grossen Hafen, der schmutzig und unspektakulaer ist.
Da mein rechtes Handgelenk noch immer schmerzt, frage ich nach oertlichen Aerzten. Es ist Samstag, alle Praxen haben geschlossen und es kommt nur noch das Krankenhaus in Frage. Dort angekommen, nennen sie mir eine Pauschale in Hoehe von 300 NZD. Ich habe zwar eine Reiseversicherung, aber die Betraege muessen vom Reisenden im Voraus bezahlt werden. Ich entschliesse mich, den Schmerz noch bis zum naechsten Werktag zu ertragen, um dann einen der deutlich guenstigeren Aerzte aufzusuchen.
Auch diese Stadt besteht nur aus einer langen Strasse, auf der sich auf beiden Seiten die Geschaefte draengen. In einem wirklich grossen, leicht abseits gelegenem Einkaufszentrum finde ich ein wahnsinnig grosses Angebot an "guenstigen" Lebensmitteln und Baumarktgebrauchsartikeln vor. Die Regale sind bis zur 8 Meter hohen Decke prall gefuellt und kleine Voegel hausen unter der Decke.
In der Campingabteilung entscheide ich mich wegen des Zusatzgewichtes, der Groesse und des Preises gegen einen Erwerb von Campingartikeln und frage die junge Kassiererin nach moeglichen Abendaktivitaeten. Sie laechelt und und berichtet mir von 3 Pubs und einem Kino. Das Kino finde ich - der letzte Film beginnt um 19:30 Uhr. Ok...
Thames sieht stellenweise aus wie der modernisierte Wilde Westen.
Ich kehre wieder ins Hostel zurueck und lese bis in den Abend hinein. Meine Ruhe wird durchbrochen, als eine multikulturelle 4-er Reisegruppe in das TV-Zimmer platzt und nach kurzem Schwatz mit mir Forrest Gump schaut. Die 2 Franzoesinnen, ein Brasilianer und eine Deutsche amuesieren sich koestlich und wir tauschen bis spaet in den Abend Erfahrungen ueber andere Kulturen aus. Irgendwann werden wir alle muede und ziehen uns in unsere Bloecke zum Schlafen zurueck.In meinem Block treffe ich auf Svatika (30 J.) und Volkert (25 J.), ein frisch verliebtes Paerchen aus Tschechien und Belgien, die sich vor 2 Wochen in NZ gefunden haben.
Sie laden mich zum Kartenspiel ein und somit wird mein Schlafplan durch 1,5 Stunden Uno und Pokern ersetzt. :-)
Wie sich herausstellt, wollen sie auch wandern gehen - sogar dieselbe Wanderstrecke, die ich im Auge habe. Sie haben ein Auto und bieten mir an, mitzukommen. Ich freue mich wie ein Schneekoenig und nehme dankend an. Manchmal muss man einfach nur Glueck haben.

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