Dienstag, 2. Oktober 2012

Kajaktour und Kuestenwanderung

Es ist lange her aber es ist wieder passiert: ich trage meine Badehose und laufe so morgens um 9:00 Uhr zum Bootsverleih um die Ecke. Ich werde von Dan, einem 27jaehrigen Kiwi, freudig in Empfang genommen. Waehrend wir die Kajak-Tour besprechen, giesst es draussen ploetzlich in Stroemen. Genau so schnell klart es aber auch wieder auf und wir paddeln los.
Das Einer-Kajak hat ein Heckruder, welches mit den Fuessen gesteuert wird. Ich habe so viel Spass beim Paddeln, dass mir die Wangen vom Grinsen schmerzen. Wir fahren erst an der Meeresbucht entlang und biegen dann in eine Flussmuendung ein, wo wir dann gegen die Stroemung fahren. Auf der einen Seite befinden sich wunderschoene Villen, auf der anderen Uferseite bluehen Mangroven, die ihre hohen Wurzeln ins Wasser halten.
Die Haruru Falls

Als wir weiter den Fluss hinauf fahren, treffen wir auf den Wasserfall, die Haruru Falls. Dieser schaeumt ordentlich und erzeugt eine interessante Stroemung. Ich lasse mich ordentlich von dem feinen Wasserdampf und der Gischt nassregnen und drehe dann mit Dan um.

Auf dem Rueckweg machen wir bei einem Freund von ihm Halt. Diesem gehoert eine der wahnsinnig schoenen Villen und so witzen wir bald zwischen den Palmen und trinken Tee. So genial moechte ich auch einmal leben: grosses Grundstueck am Fluss, Blick auf die gruenen Berge und eine lustige, grosse Familie...
Wir paddeln weiter und halten an einem grossen ausgedienten Segelschiff, das in ein Restaurant umfunktioniert wurde. Natuerlich essen wir Fish & Chips.
 

Die Weiterfahrt ist etwas beschwerlich, da die Ebbe den Wasserspiegel so weit gesenkt hat, dass ca. 20 cm unter dem Kajak der Grund zu sehen ist. Mit Paddel und der blossen Hand schieben wir uns aus dem Fluss ins offene Meer und beenden nach insgesamt 4,5 Stunden unsere Tour.
Im Hostel treffe ich Pierce, Julie und Jeanne. Die drei Maedels (ca. 24 Jahre) putzen morgens das Hostel, um eine kostenlose Unterkunft zu erhalten. Ich hoere von einer bevorstehenden Wanderung und schliesse mich ihnen an.
Wir starten am Strand und laufen fortan immer abwechselnd einen schmalen Pfad durch dicht bewachsene Haenge mit lehmigem Boden und muschel-vulkangesteinuebersaehten Straenden entlang.

Als ich kurz nicht aufpasse, falle ich vornueber auf den glitschigen Lehmboden und habe dabei noch meine Kamera in der Hand. Mit ein paar Taschentuechern kann ich das Schlimmste beseitigen, aber ich fuerchte, dass die Objektivzylinder einen bleibenden Eindruck von dieser Tour haben werden.
Nach diesem schoenen Ausflug mit traumhaftem Ausblick auf die Kuestengebiete der Region kommen wir nach ca. 3,5 Stunden abends etwas erschoepft zurueck ins Hostel.

Im Zimmer treffe ich auf den Kanadier und seine Freundin, die mich prompt zum BBQ einladen. Ich stimme freudig zu und eile zum Einkaufszentrum, um mir ein kleines Steak zu besorgen.
Die Neuseelaender kaufen in einem anderen Turnus als wir ein, sodass es von allem (vor allem Fleisch) oft nur grosse Menge gibt und/oder kleinere Mengen sogar mehr kosten. Ich kaufe das kleinste Steak, was ich finden kann und ernte im Hostel erstaunte Blicke, als ich ein 580g Steak auf den grossen Grill lege.
Durch all den Sport schaffe ich das Steak problemlos. Eine Gruppe ca. 16jaehriger Aucklaender trudelt ein und schaufelt Hamburger wie andere Chicken Nuggets. Als ich mich mit ihnen unterhalte, reagiere ich doch etwas schockiert, als ich gebeten werde, ihnen etwas auf russisch beizubringen. Ich brauche viel Energie, um sie endlich davon zu ueberzeugen, dass in Deutschland nicht Russisch gesprochen wird.
Von allen Eindruecken des Tages erschoepft, falle ich halbtot ins Bett.

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