Der Wanderweg fuehrt geradewegs in einen ganzen Dschungel aus Palmen und Farnen, die sich so dicht aneinander draengen, dass ich nicht weiter als 2 Meter in das Gehoelz schauen kann. Ueberall toent ein leises Wispern von kleinen Baechen und Flusslaeufen, die sich im Dickicht verborgen ihren Weg zum Tal bahnen.
Unsere Stimmung ist ausgelassen und wandern wir munter immer hoeher ueber kleine Baeche, schmale 1-Personen-Haengebruecken und in den blanken Stein gemeisselten Stufen. Nach einer Stunde wird der Weg ploetzlich sehr feucht und glitschi, da wir nun direkt in einem Wasserlauf gehen, der genau den Wanderweg und die somit ueberfluteten Stufen hinabfuehrt.
Ich erinnere mich an meinen Sturz mit der Kamera und greife so oft es geht nach den starken Stielen des Black Fern und anderen Baeumen. Nach 2 Stunden (und schier unendlichen Kaspereien, Neckereien und Liebesbeweisen der beiden) geniessen wir den ersten Ausblick ueber das Tal und erhaschen einen ersten Blick auf die vielen Bergspitzen ("Pinnacles"), die diesen Walk (und natuerlich viele weitere) so beruehmt gemacht haben.
Spaeter treffen wir auf eine Unterkunft. Inmitten von Palmen, Fels und noch mehr Palmen wurde hier eine D.O.C.-Huette errichtet, in der der geneigte Wandersmann fuer 15 NZD Halt machen kann. Das Innenleben besteht aus ueberdimensional langen oder breiten Betten, auf die dann Plastikmatratzen und der jeweils eigene Schlafsack gelegt werden. Ausserdem gibt es Toiletten, eine Kaltwasserdusche und eine Kueche mit Gaskocher. Wenn es in NZ noch mehr von so gut ausgestatteten Berghuetten gibt, brauche ich vielleicht doch keine Campingausruestung zu kaufen.
Svatika und Volkert haben noch Kraft und so laufen wir nach einer kurzen Brotmahlzeit weiter Richtung Bergspitze. Der Ausblick ist soatemberaubend, dass wir einfach nur 20 Minuten mit offenem Mund unglaeubig auf die vielen gruenen Bergspitzen, das weit entfernte Tal und sogar das noch weiter entfernte Meer schauen. Dann raffen wir uns zu einer Foto-Session auf und klettern noch hoeher.
Der Weg ist nun nichts mehr fuer Anfaenger. Immer steiler und enger laeuft der ein bis zwei Fuss breite Weg den Berg hinauf. Stellenweise sind ein paar Steigbuegel mit grosszuegigem Abstand in die Wand gehauen, an denen ich kurz ueberlege, was wohl passiert, wenn ich abrutsche und in den Abgrund hinter mir stuerze. Ich beschliesse, dass solche Gedanken nicht sehr foerderlich sind und komme nach weiteren Metern ueber schlammige Wurzeln, Leitern und wenige Felsstufen auf der Plattform am Gipfel an.
Das Paerchen hat es auch bald geschafft (ich kann sie schon fluchen hoeren). In der Zwischenzeit rede ich mit den auf der Gipfelplattform wartenden Deutschen (verdammt, die trifft man wirklich ueberall!) und klettere, von diesen ermuntert, ueber die Absperrung und noch ein Stueck hoeher den inzwischen blanken Fels hinauf. Jetzt gibt es keinen hoeheren Punkt mehr in der Umgebung. Wow - was fuer ein Gefuehl!
758 Meter Hoehe mag nicht viel sein, aber aber da es an allen Seiten steil bergab geht und mir der Wind gehoerig um die Ohren pfeift, waehrend ich den 360 Grad-Ausblick geniesse, fuehle ich mich dann doch etwas unwohl dabei, ungesichert Fotos zu machen und steige wieder auf die Plattform herab.
Obwohl es Sonntag ist, sind im Einkaufszentrum alle grossen Geschaefte geoeffnet und so versorgen wir uns noch mit Suessigkeiten und Material fuer das Abendessen.
Die Tour brummt mir am Abend leicht in meinen Waden und ich merke, wie muede ich doch gerade bin. In dieser Nacht werde ich sehr gut schlafen... :-)
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