Die Fahrt zu den Kaori-Baeumen dauert ca. 3 Stunden. Diese Stunden bemerke ich aber kaum, da der Busfahrer und Guide in einer Person fortwaehrend redet, scherzt und viele interessante Dinge ueber die Gegend und seine Frau zu erzaehlen hat. ;-) Da er zur Haelftte Maori ist, kennt er auch viele Bestandteile deren Kultur.
Bevor wir die Baeume erreichen, machen wir in Kaikohe Halt. Dort hat ein Schweizer Ehepaar einen begehbaren Pfad in einen Dschungel eingearbeitet. Ein irrwitzig grosses Stueck Arbeit, aber sie stellen es kostenlos zur Verfuegung.
In diesem Waldstueck liegen gewaltige Felsbrocken (ca. 5 - 15m Durchmesser), die vom letzten Vulkanausbruch vor ca. 1700 Jahren stammen. Drumherum gibt es ebenfalls gigantische Felsformationen, die auf ein Alter von ca. 2,8 Mio. Jahren geschaetzt werden.
Das Wandern durch den dicht bewachsenen Pfad ist spannend. Die teilweise in den Stein gehauenen Stufen und Holzstege wechseln sich mit naturbelassenem Weg ab. Der dicht bewachsene Farnwuchs, die vielen mossbewachsenen Steine und ein kleiner rauschender Gebirgsbach verleiten dazu, einfach Alles zu fotografieren.
Leider ist diese Tour viel zu schnell wieder vorbei und wir fahren mit dem Bus weiter zum Waipoua Kauri Forest. Dort erwartet uns ein charismatischer Maori, der uns mit rituellen Gesang und Gebeten in Maori-Sprache und etwas Musik die Verbundenheit seines Volkes zu den majestaetischen Kaori-Baeumen erklaert. Wir treffen in einem echten Stueck Regenwald auf den "Tane Mahuta" (="Gott des Waldes") - einen Kaori-Baum, der ca. 2000 Jahre alt ist. Er ist mit seinen 11m Durchmesser und 57 Metern Hoehe nicht zu uebersehen und laesst jeden Besucher zumindest fuer kurze Zeit erfuerchtig erstarren.
Der Maori-Fuehrer scheut sich nicht, aus voller Brust traditionelle Gesaenge der Ehrerbietung anzustimmen. Lustigerweise veranlasst dies die bereits dort daemlich gaffenden US-Amerikaner ("Is this a tree, or what?") dazu, rennend die Flucht zu ergreifen. Keine Ahnung, ob sie einen Terroranschlag vermutet hatten...
Mit diesem gewaltigen Eindruck im Kopf treten wir den Rueckweg an, machen Halt im Hokianga-Harbour und nehmen dort zu den Klaengen von Country & Western (es findet gerade ein Country-Tanz-Festival statt) etwas zu uns, waehrend wir die unglaubliche Aussicht auf Berge, Sandduenen und die Bucht geniessen.
Den Rest der Fahrt legen wir schweigend zurueck. Zu viele Eindruecke, die alle Sinne stark in Anspruch genommen haben, fordern ihren Tribut. Wieder im Hostel angekommen, hat sich der Spanier in einen Kanadier verwandelt. :-)
Die Gruppe schaut im Wohnzimmer einen Film. Da mir jedoch staendig die Augen zufallen, ziehe ich mich frueh zurueck und schlafe bald ein.
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